Unser Handlspartner Nepalaya bedankt sich für die gute Zusammenarbeit in der Corona-Situation und wünscht dem Weltladen eine schöne Weihnachtszeit.
Wie sieht es zur Zeit in Nepal aus?
In Nepal hat nach langer Zeit von strengen Lockdowns das öffentliche Leben wieder Fahrt aufgenommen. Das hört sich gut an, bedeutet aber faktisch eine Kapitulation vor der Corona-Situation: Weder Politik noch Gesundheitssystem sind in der Lage, sich gegen die Ausbreitung des Virus zur Wehr zu setzen. Intensivbetten sind rar. Wer erkrankt, bleibt mithin in den allermeisten Fällen sich selbst überlassen. Insofern sind die Märkte zwar wieder offen und die Bevölkerung kann sich wieder versorgen, aber der Einzelne zahlt im Zweifel einen hohen Preis dafür!
Offiziell haben sich seit Ausbruch der Pandemie eine Viertelmillion Nepali mit dem Virus infiziert, und etwa 1800 Menschen sind an Covid-19 oder den Folgen der Krankheit gestorben. Diese Zahlen sind jedoch sicher nur Annäherungen an die tatsächliche Tragweite der Situation. Hinzu kommt, dass Nepal unsicheren politischen Zeiten entgegenblickt. Hier gibt es dazu gute, unabhängige Informationen.https://kathmandupost.com/
Die Regierung hat nicht nur den Kampf gegen Corona aufgegeben, sondern auch sich selbst: Nach innerparteilichen Machtkämpfen hat Regierungschef Oli am Wochenende das Parlament aufgelöst und Neuwahlen für März anberaumt. Statt Stabilität, die sich die Bevölkerung in Nepal jetzt dringend wünscht, sendet dieser Schritt viel Unsicherheit und Unruhe aus. Die Menschen fühlen sich wirklich allein gelassen.
Ganz besonders bedanken möchten wir uns auch bei den Weltläden und den Personen, die den Menschen in Nepal durch eine Spende an den Verein
PALA e. V. geholfen haben. Der Verein unterstützt vor allem Schulen und andere Bildungsträger, aber auch durch Soforthilfen wie jetzt in Corona-Zeiten.
Und bei Nepalaya?
Natürlich sind NEPALAYA Craft – unsere Näherei – und unsere Mitarbeiter*innen im Filz- und Strickbereich durch die Gesamtsituation schwer belastet.
In der Näherei mussten die Mitarbeiter*innen während der Zeiten des Lockdowns zuhause bleiben, manche von ihnen in abgelegenen Dörfern, und die Manufaktur stand monatelang still. Nabin, Basus Neffe und Produktionsleiter von NEPALAYA Craft; hatte schon früh für alle Mitarbeiter*innen eine Extra-Corona-Versicherung abgeschlossen, damit sie im Zweifel die anfallenden Kosten für eine medizinische Versorgung bezahlen können. Die normale Krankenversicherung gibt immer nur einen Basisschutz, der wahrscheinlich nicht gereicht hätte.
Erfreulicherweise sind bisher nur Nabin selbst und sein Bruder an Covid-19 erkrankt – und ohne schweren Verlauf wieder genesen! Auch bei den Filzer*innen und Stricker*innen gab es einige Ansteckungen. Doch auch hier sind zum Glück alle wieder gesund!
Foto: Nepalaya
Inzwischen sind 8 Mitarbeiter*innen wieder in die Näherei zurückgekehrt, und die Produktion läuft wieder an. Dank Ihrer Treue und der zahlreichen Winterartikel-Bestellungen konnten wir auch viele Aufträge an die Stricker*innen und Filzer*innen vergeben. Viele von ihnen arbeiten zuhause und produzierten somit auch in Lockdown-Zeiten.