Wir leben doch in einer Welt

Vor 20 Jahren gründete der Eine-Welt-Kreis seinen ehrenamtlich betriebenen Laden für „fair gehandelte“ Produkte –

Dritte-Welt-Problem in den Blickpunkt rücken

LIPPSTADT. Wenn Michael Tack zurück blickt, ist er selbst ein wenig erstaunt. „Dass wir das so lange geschafft haben“, meint der Lippstädter mit Blick auf das 20-jährige Bestehen des „Eine-Welt-Ladens“, den der Ökumenische Initiativkreis Eine Welt in der Marktstraße betreibt.

Angefangen habe alles mit der Idee, den Menschen in den Ländern der so genannten Dritten Welt zu helfen, sagt das Gründungsmitglied. Gleichgesinnte aus drei verschiedenen Kirchengemeinden Lippstadts, die sich mit der Problematik der Menschen in den Ländern der Dritten Welt beschäftigten, kamen überein, dass Reden und Diskutieren nicht ausreiche, sondern dass man den Menschen vor Ort helfen müsse – der Ökumenische Initiativkreis war geboren. Am 19. September 1981 wurde in der Blumenstraße ein Dritte-Welt-Laden eröffnet. Fünf Jahre später bezog der Initiativkreis neue Räumlichkeiten in der Marktstraße und benannte das Geschäft in „Eine-Welt-Laden“ um. „Schließlich leben wir alle zusammen in einer Welt und nicht in verschiedenen Welten“, so Tack.

Da den Produzenten in den Ländern der Dritten Welt Absatzmärkte fehlen, soll ihnen die Möglichkeit gegeben werden, ihre Produkte zu fairen Preisen zu verkaufen, beschreibt Tack das entwicklungspolitische Anliegen. Dabei kauft der Laden über eine Partnerorganisation die Produkte – vom Kaffee über Tee und Honig bis zu Holzschmuck – von solchen Handwerkern und Kleinbauern, die sich zu Genossenschaften oder Kooperationen zusammengeschlossen haben. Einen Teil des Gewinns aus dem Verkauf ihrer Erzeugnisse müssen die Bauern übrigens für Gemeinschaftsaufgaben wie beispielsweise Bildungs- und Gesundheitsangebote verwenden, so Tack.

Neben dem ehrenamtlichen Verkauf von Erzeugnissen aus der ganzen Welt engagieren sich die 40 Mitglieder des Initiativkreises, unter ihnen noch zahlreiche Mitstreiter der ersten Stunde, für verschiedene Projekte in Nicaragua. Die Projekte seien alle langfristig angelegt und sollen in erster Linie den Personen in Mittelamerika ein menschenwürdiges Leben garantieren, sagt Tack.

Während seines 20-jährigen Bestehens organisierte der Ökumenische Eine-Welt-Kreis auch diverse Friedensgebete und Veranstaltungen, mit denen die Problematik der Menschen in der Dritten Welt thematisiert wurde. Der Lippstädter Kreis will mit diesen Aktionen „die verschiedenen Kulturen aus den unterschiedlichsten Ländern nach Lippstadt herübertransportieren“, erinnert Tack an Musik- und Theateraufführungen sowie an das vom Eine-Welt-Kreis initiierte Wandmalprojekt am Arbeitsamt.

Informationen über die Eine-Welt-Arbeit gibt’s im Laden

(montags bis freitags von 10 bis 12 und 15 bis 18 Uhr, samstags 10 bis 12.30 Uhr)

oder bei Michael Tack, Tel. 02941/61346.